BESCHREIBUNG ZUR STILLE-NACHT-GEDÄCHTNISKAPELLE
IN OBERNDORF BEI SALZBURG
Das Bauwerk, welches in seinem Grundriss ein regelmäßiges Achteck mit einer Seitenlänge von 2,7 m bildet, ist auf einem Hügel von ca. 2 m Höhe errichtet. Es handelt sich dabei um einen Massivbau aus Ziegelmauerwerk.
Die Achse Eingang – Altar ist ungefähr ost-west-orientiert. Den Vorbau bildet eine Holzkonstruktion auf zwei Rundsäulen mit Querschnitt 23 cm, welche auf zwei Konglomeratkugeln mit Durchmesser 35 cm aufgelagert sind.
Darauf befindet sich ein Pfettenkranz, welcher die Dachkonstruktion trägt. Die Eindeckung des Vorbaues, die Kuppel und die aufgesetzte achteckige Laterne bestehen aus Holznagelschindeln.
Die Eingangstür, in Fichte (dunkelbraun gebeizt) ist mit einer Konglomerateinfassung umrahmt. Der Boden der Kapelle ist aus dunkelroten Marmorplatten hergestellt. Die Deckenkonstruktion ist als Holzbalkendecke mit aufgelegter Bohlenlage, welche „auf luk“ verlegt ist, ausgeführt.
Die Lage der Balken ist in der Grundrisszeichnung strichliert eingetragen. Die Bohlen liegen rechtwinkelig zur Achse Eingang – Altar, die Oberfläche der Balken und der Bohlenlage ist dunkelbraun eingelassen. Das Auflager für die Balken bildet ein Betonkranz, welcher ca. 10 cm nach innen ausragt. Die Ansichtsflächen dieses Betonkranzes sind grob gestockt.
Die Belichtung erfolgt durch je ein bleiverglastes Rundbogenfenster an der Nord- und Südseite. Die Abmessungen sind aus dem Plan ersichtlich. Über dem Eingang befindet sich ein Rundbogenfenster mit 70 cm Durchmesser. Sämtliche Fensterleibungen sind schräg ausgeführt.
Die Dachkonstruktion mit der Laterne ist freitragend ausgeführt. Die in den Eckpunkten angesetzten, mit Ober- und Untergurt ausgeführten Romenaden laufen an die Eckpfosten der Laterne an und bilden damit auch das Auflager für die Laterne. Verbunden sind die Eckpfosten bzw. Ober- und Untergurte jeweils durch einen achteckigen Pfettenkranz.
Zwischen den tragenden Eckromenaden sind jeweils zwei einschnittige Romenaden zur Aussteifung angeordnet. Die gesamte Kuppel ist mit einer geschlossenen Rauhschalung verschlossen, auf welcher die Holzschindel aufgenagelt sind. Die Außenflächen des Bauwerkes sind mit einem Rauhputz versehen, die Fensterleibungen und Umrahmungen in 5 cm Breite sind glatt verputzt.
Die Färbelung ist in einem hellbeigen Ton ausgeführt. Um die Kapelle führt ein Umgang in 2 m Breite, welcher mit Waschbetonplatten bedeckt ist. Der Aufgang ist aus Konglomeratstufen mit Schmiedeeisengittern hergestellt.
Die beigefügte Darstellung der Gedächtniskapelle ist im Maßstab 1 : 50 genau wiedergegeben, es können daraus auch etwaige erforderliche Maße abgegriffen werden.
Ing. W. Pöschl
21.03.1991